Das vierstufige Energiekonzept
Wärmedämmung
Bei allen Satteldächern des Krankenhauses handelte es sich bis Ende 2010 um ungedämmte Bereiche. Die oberen, in Betrieb befindlichen Etagen grenzten durch diese bauliche Voraussetzung unmittelbar an den Außenbereich. Hohe Wärmeverluste waren die Folge.
Bereits Anfang Dezember 2010 wurde damit begonnen, die insgesamt 3.800 m² Dachfläche zu dämmen. Gemäß den geforderten Dämmwerten der Energiesparverordnung 2009 werden dadurch 130 kW Heizleistung und eine Wärmemenge von 340.000 kWh eingespart. Erfreulicher Nebeneffekt: Diese Einsparung entspricht annähernd den Wärmeverbrauchswerten des am 1. Februar 2011 eingeweihten Neubaus.
Durch die Dämmung der Dachflächen wird also ein Anstieg der Wärmemenge insgesamt verhindert, was zu einer deutlichen Kosteneinsparung führt. Zudem entfällt der ursprünglich für den Neubau benötigte Heizkessel.
Blockheizkraftwerk – Erdgas
Im Technikbereich des St. Marien-Hospitals Lüdinghausen wurde im April 2011 ein Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 70 kW und einer thermischen Leistung von 115 kW errichtet. Die dadurch erzeugten Strom- und Wärmemengen werden vollständig für die Energie- und Wärmeversorgung des Krankenhauses genutzt. Damit erfolgt die gesamte Wärmeerzeugung zukünftig mit Erdgas; der bisherige Heizöltank bleibt jedoch für eine eventuelle Notfallversorgung bestehen.
Blockheizkraftwerk – Biogas
Im Jahr 2011 erfolgte die Inbetriebnahme eines zweiten Blockheizkraftwerks mit einer elektrischen Leistung von 400 kW und einer thermischen Leistung von 445 kW. Die damit erzeugte Strommenge wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und nach dem Erneuerbaren Energie-Gesetz (EEG) vergütet.
Die erzeugte Wärmemenge hingegen wird in Anlehnung des Heizwärmebedarfs des Krankenhauses von diesem zur Raumheizung sowie zur Warmwassererzeugung verwendet.
Es ist geplant, auch das Altenwohnhaus St. Ludgerus-Haus (dessen Träger ebenfalls die St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH ist) auch an diese Versorgungsstruktur anzuschließen.
Anlagenschema einer Biogasanlage
- Fahrsilo
- Feststoff-Einbringung
- Fermenter
- Nachgärer
- Gär-Restlager
- Beheizung von Stallungen und Wohnraum
- Maschinenhaus und BHKW
- Stromeinspeisung
Beleuchtungsoptimierung
Nach einer hausinternen Probephase haben die Verantwortlichen des St. Marien-Hospitals Lüdinghausen entschieden, sukzessive die herkömmliche Beleuchtungstechnik, wie zum Beispiel Leuchtstoffröhren, durch LED-Beleuchtung auszutauschen.
Es ist gelungen technische Lösungen zu finden, die alle Anforderungen hinsichtlich der Beleuchtungsstärke, der Lichtfarbe, der VDE-Zertifizierung sowie weiterer Qualitätskriterien erfüllt.
Durch den Austausch der Beleuchtungskörper reduziert sich der Stromverbrauch um bis zu 70%.
Dienstleister
Die encadi GmbH unterstützt das St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH als Energieberatungsunternehmen seit vielen Jahren in sämtlichen Frage- und Aufgabenstellungen rund um das Thema Energie. Auf Basis der Erhöhung der energetischen Standorttransparenz erarbeitet das Team aus Ingenieuren und Kaufleuten Maßnahmen, die Energiekosten senken und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Dabei werden bei absoluter Herstellerneutralität die Möglichkeiten und Grenzen in teilweise hygienisch hoch sensiblen Bereichen berücksichtigt und die Tagesabläufe bei der Patientenbetreuung bereits in den Projektansätzen inkludiert.