Der Herz-Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses stellt die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. In ca. 120.000 Fällen wird der Rettungsdienst zu Betroffenen gerufen, in rund 60.000 Fällen ist der Beginn von Maßnahmen laut „Nationales Aktionsbündnis Wiederbelebung“ sinnvoll.
Die Überlebensrate bei den sogenannten Reanimationen liegt hierbei im Krankenhaus im Durchschnitt etwas höher als bei außerklinischen Notfällen, da die Patienten in der Regel sofort und in einer kontrollierten Umgebung behandelt werden können. „Die Erfolgsquote hängt auch im Krankenhaus stark davon ab, wie schnell und kompetent die Maßnahmen durchgeführt werden“, erklärte Dr. Daniel Nitschke, Leiter des Notarztstandortes Lüdinghausen und Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie im St. Marien-Hospital. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor der Klinik in der drei Burgen-Stadt, Dr. Mario Santamaria, ist er Initiator der AINR-Veranstaltung, die vierteljährlich für medizinisches Personal (Anästhesie – Intensivmedizin – Notaufnahme – Rettungsdienst) aus dem Kreis Coesfeld angeboten wird.
In der vergangenen Woche fand im St. Marien-Hospital die vierte dieser praxisorientierten Fortbildungsveranstaltungen in diesem Jahr mit dem Thema „Update Reanimation“ statt. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und richtete sich an die Ärztinnen und Ärzte, das Pflegepersonal der Intensivstation, der Anästhesie und Notaufnahme sowie an die Kolleginnen und Kollegen des Rettungsdienstes. Mit einem Mix aus fachlichen Vorträgen und praktischen Übungen bot die Fortbildung eine intensive und praxisnahe Auseinandersetzung mit aktuellen Erkenntnissen und Leitlinien der Reanimation. Dr. Nitschke gab einen umfassenden Überblick über die neuesten Standards und deren Relevanz für die tägliche Praxis, beleuchtete die speziell auf Notfall- und Intensivmedizin zugeschnittene Maßnahmen und deren Anforderungen entsprechend der aktuellen Leitlinien.
Die Rückmeldungen der rund 50 Teilnehmenden waren durchweg positiv. Viele äußerten sich besonders begeistert über die Möglichkeit, das theoretisch vermittelte Wissen direkt durch praktischen Übungen anzuwenden und damit Kenntnisse aufzufrischen, sich auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung zu halten und neue Kompetenzen in einem sicheren Rahmen zu üben.
„Nach bundesweiten Studien verlassen maximal 19% der Patienten mit dem Ereignis eines Herz-Kreislaus-Stillstandes lebend ein Krankenhaus! Diese Zahlen gilt es weiter zu verbessern! Unser größter Feind ist die Zeit!“, so Nitschke. „Durch regelmäßige Schulungen des medizinischen Personals, ist gewährleistet, dass jeweils die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vermittelt werden können und diese direkte Anwendung in der Praxis finden, um damit die Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern.“ Dr. Daniel Nitschke erklärte abschließend: „Unsere gemeinsame Zielsetzung ist, dass jeder Notfallpatient die bestmögliche Versorgung erhält.“
Die Fortbildungsreihe findet seine Fortsetzung übrigens wie gewohnt im kommenden Frühjahr mit interessanten Themen statt.