„Nachdem der März als Darmkrebsmonat wieder deutschlandweit, in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Präventiophobie, das meint die übergroße Angst vor der Vorsorge, begangen wurde, möchten wir auf die Bedeutung der Vorsorge im ganzen Jahr hinweisen“, sagen Dr. Thomas Schumacher und Dr. Walther Engels. Die beiden Chefärzte der Abteilungen für Innere Medizin bzw. Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen fühlen sich mit ihren Mitarbeitenden sowohl im Krankenhaus als auch in den angeschlossenen Praxen (MVZ MediaVita / Praxis für Innere Medizin und Praxis für Chirurgie) für die Menschen mit Erkrankungen des Darms in der Region zuständig. Auch wenn der Nachweis von Darmkrebs sehr selten ist, werden bei der Vorsorgedarmspiegelung bei jedem 10. Menschen Vorstufen von Krebs gesehen, die häufig gleich entfernt werden können. Darmkrebs ist zwar noch immer eher eine Erkrankung des höheren Lebensalters, allerdings wurde das Lebensalter für kostenfreie Untersuchungen von 55 auf 50 Jahre herabgesetzt, da auch in jüngeren Jahren Darmkrebs mittlerweile häufiger diagnostiziert wird.
Durch Vorsorgeuntersuchungen und eine verbesserte Behandlung nimmt die Sterblichkeit seit Mitte der 1970er Jahre stetig ab; dennoch ist Darmkrebs mit über sieben Prozent immer noch eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen.
Mit der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem MVZ und dem St. Marien-Hospital Lüdinghausen wird den Patientinnen und Patienten eine umfassende Diagnostik und Therapie bei gut- und bösartigen Erkrankungen des Darms angeboten. Im Bereich Proktologie in der Praxis für Chirurgie werden nach einer ausführlichen Anamnese Untersuchungen wie die Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie) und des Afterkanals (Proktologie) und die Behandlung von Hämorrhoidalleiden, Fissuren, Fisteln usw. durchgeführt. Bei Verdacht auf einen Krebs des Mastdarms oder des Afters werden schnellstens weitere Maßnahmen veranlasst, wie z.B. die Koloskopie, also die Spiegelung des Dickdarms. Diese Untersuchung wird in der Praxis für Innere Medizin in Lüdinghausen angeboten. Dort wurden im letzten Jahr neben knapp 60 Magenspiegelungen auch über 900 Darmspiegelungen durchgeführt. Die Anzahl der chirurgischen Eingriffe bei Darmerkrankungen wie Krebs, größeren Polypen, die endoskopisch nicht abzutragen waren, oder bei Divertikelkrankheit, ist St. Marien-Hospital ist in den letzten Jahren gewachsen. Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, dabei kommt es zu Beschwerden oder Komplikationen.
„Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen bietet mit der Vernetzung von ambulantem und stationärem Bereich, von Proktologie, Gastroenterologie und Viszeralchirurgie, ein ausgesprochen hohes Niveau an patientenorientierter Medizin vor Ort“, erklärt Dr. Engels. Dr. Schumacher ergänzt: „Die intersektorale Vernetzung hat das Ziel, die Versorgung von Patienten in Lüdinghausen und Umgebung zu verbessern und insbesondere für Menschen mit Darmproblemen oder Erkrankungen individuelle Behandlungspläne zu erstellen.“ Der Geschäftsführer des Hospitals, Johannes Simon, unterstützt die Ausführungen seiner Chefärzte: „Die Politik wünscht eine zunehmende Ambulantisierung von medizinischen Leistungen.; Durch die neue Leitung im MVZ in der Praxis für Chirurgie mit Dr. Carolin Kreis und dem neuen Kardiologen in der Praxis für Innere Medizin, Farah Omari, haben wir das Team personell verstärkt. Damit wollen wir dazu beitragen, die Wartezeiten für fachärztliche Termine zu verringern.“